Das Gemälde



"Kaiser Otto I. verabschiedet sich von seiner Mutter Mathilde"

Anläßlich des Jahres der Ottonen veranstaltete unser Verein das Mittelalterfest am Dom.
Eröffnet wurden die Feierlichkeiten mit einer Feierstunde im Dom, der außerordentlich gut besucht war.
Höhepunkt dieses Festaktes war die Enthüllung dieses Gemäldes.

Hintergründe und Entstehungsgeschichte können sie aus dem folgenden Texten entnehmen.
Das ist aber noch nicht alles.

Das Gemälde gehört zu einer Trilogie, die einmalig im Schaffen Hans Looschens war. Die beiden zur Zeit noch fehlenden Bilder sind bereits in Arbeit und werden zur 1075sten Jahresfeier während des Rolandfestes enthüllt.

Bitte unterstützen sie uns bei der Finanzierung dieses Projektes!


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    Verein für lebendiges Mittelalter e.V.
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  MEDIUM AEVUM VITALE
    (LebendigesMittelalter)
 

Dieses berühmte Gemälde, welches der namhafte Berliner Künstler Hans Looschen 1912 im Auftrag des Magistratesder Stadt Nordhausen angefertigt hat, ist vielleicht den älteren Bürgernunserer Stadt noch in guter Erinnerung.
Wie so viele andere, fiel dieses Kunstwerk dem Bombenhagel des 3./4. April 1945 zum Opfer und bleibt als Original unwiederbringlich verloren.

Anläßlich der Proklamation des Jahres 2001 als „Jahr der Ottonen“, das in diesem Jahr bundesweit begangen wird, hatte es sich der Verein für lebendiges Mittelalter e. V. zum Ziel gestellt, dieses Bild in alter Schönheit neu erstehen zu lassen.

Das Kunstwerk wurde am 25. Mai 2001, dem Vorabend des Mittelalterfestes auf der Heinrichsburg (am Dom), in einem feierlichen Festakt enthüllt.
Damit stifteten sich die Bürger unserer Stadt und all diejenigen, die sich mit Nordhausen verbunden fühlen, ein Memorial, dass an die einstmalige Größe und Bedeutung unserer Stadt erinnert.

Auf Wunsch unseres Vereines, hat das Gemälde nach seiner Fertigstellung hier, im neuen Rathaus, einen würdigen Platz gefunden, wo es für alle Bürger zu besichtigen ist.

Doch das Gemälde „Kaiser Otto I. verabschiedet sich von seiner Mutter“ ist zwar das größte Bild, aber ohne die beiden dazugehörigen dieser Trilogie ist das Kunstwerk unvollständig. Zur Zeit arbeitet der Maler (Herr Mucke) an den beiden noch fehlenden Bildern „Heinrich I. der Städtebauer“ und „Heinrich der Löwe“. Diese sollen zum Rolandsfest im Jahr 2002 (1075 Jahre Nordhausen) enthüllt werden.

Dazu reichen unsere Finanzen leider nicht aus. Bitte helfen Sie mit, einen Teil des „Alten Nordhausen“ wieder erstehen zulassen. Wir freuen uns auch über kleinere Geldbeträge. Sie können die Spendengelder für diese Aktion steuerlich geltendmachen.
Wir sehen diese Initiative als Beitrag, unter Einbeziehung der Historie und Tradition Nordhausen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen.
Unsere Stadt kann mit ihrer bedeutenden und einmaligen Historie wieder zu einem Magneten für den Fremdenverkehr werden. Man muß es verwirklichen. Helfen Sie uns dabei !!!


Der Auftrag
 

Der Magistrat der Stadt Nordhausen hatte an Professor Hans Looschen den Auftrag gegeben, zur Ausschmückung des neuen Stadtverordneten-Sitzungssaales Bilder mit Themen zur Geschichte der Stadt zu fertigen.

Auszug aus dem Verwaltungsbericht des Magistrates der Stadt Nordhausen für das Rechnungsjahr 1912:
... Die Ausschmückung des neuen Stadtverordneten-Sitzungsaales mit Bildern aus der Geschichte der Stadt hat begonnen. Professor Looschenin Berlin hat die Gemälde „Otto I. nimmt Abschied von seiner Mutter Mathilde vor dem Dom in Nordhausen“, „Heinrich der Städteerbauer, der Gründer Nordhausens“ und „Heinrich der Löwe, der Zerstörer Nordhausens“ bereits abgeliefert. Die Bilder für welche der Künstlerauf der Berliner Kunstausstellung mit der goldenen Medaille ausgezeichnet worden ist, gereichen dem Saale zum wahren Schmuck und bilden eine Sehenswürdigkeit unserer Stadt. ...
 

Beschreibung des großen Mittelbildes der Trilogie

Nach einer Beschreibung Karl Meyers in der Nordhäuser Allgemeinen Zeitung vom 31.Oktober 1912:

Es stellt eine Szene dar, die auf Veranlassung Heinrich II. in der von 1002-1012 verfassten jüngeren Lebensbeschreibung (Vitae) der Königin Mathilde zum Inhalt hat.
Kaiser Otto I. kehrte Anfang des Jahres 965 nach der Kaiserkrönung nach Deutschland zurück. Im Juni des Jahres hielt er in Köln einen Familientag ab, auf dem die sächsischen Mitglieder seines Hauses ihm zu seiner neuen Würde beglückwünschten.
Nach diesem Familienfest begaben sich alle noch im selben Monat nach Nordhausen, um das von Königin Mathilde gegründete und 962 eingeweihte Damenstift zu besuchen.
Hier wurden Otto alle Stiftsdamen vorgestellt, die dieser gutgelaunt empfangen haben soll. Otto blieb mit seinem Gefolge eine Woche in Nordhausen.

In dieser Zeit legte Mathilde ihrem Sohn Otto vieles ans Herz, was er bewerkstelligen sollte, in einer solch intensiven Art – wie wenn sie ihn in diesem Leben nicht wiedersehen würde.
In der Frühe des Abreisetages Ottos führten beide unter Tränen eine lange Unterredung. Dann nahmen beide an der Messe in der Stiftskirche (Vorgängerbau unseres Domes) teil.

Trotz ihres Abschiedsschmerzes erschien die Königin sehr gefasst nach der Messe. Dabei soll sie folgende Worte an Otto gerichtet haben:
„Mein teuerster Sohn, präget achtsam alles Eurem Gedächtnisse ein, was wir an diesem Orte Eurer Treue anempfohlen haben. Hier haben wir (gemeint sind Heinrich I. und sie selbst) uns oftmals in Freude befunden, hier hat Gott uns aus Geburtsgefahr errettet. In dieserStätte haben wir Euren Bruder Heinrich (920) zur Welt gebracht, den wir ob des väterlichen Namens übermäßig geliebt haben; auch Eure Schwester Gerbirg (Gerberga) ist (915) hier geboren worden. Weil wir durch Vermittlung der heiligen Jungfrau Maria in dieser Ortschaft den Geburtsnöten entgangen sind, so haben wir dieses Stift ihr zu Ehren gegründet und insbesondere, wie ich Euch bereits gesagt habe, zum Seelenheile eures Vaters und Bruders und zu Euerer eigenen Wohlfahrt. Deshalb ziemt es sich, dass, so oft ihr Euch hieran erinnert, Ihr auch den hier, wohnenden um unseretwillen desto größere Zuneigung gewähren möget. Und weil uns dünkt, dass wir hier zum letzten Male Gespräch wechseln, soll dieser letzte Anblick Eurer Mutter Euch eine Mahnung an dieses Stift sein.“
Tief gerührt versprach Kaiser Otto I. die Erfüllung all ihrer Wünsche. Beide verließen die Kirche, hielten sich vor dem Portal umschlungen und küssten sich.

Mathilde verfolgte ihren ziehenden Sohn mit leuchtenden Blicken. Anschließend begab sie sich hastig in die Kirche zurück zu jenem Ort, an dem der Kaiser während der Messfeier gestanden hatte und küsste den Boden. Graf Witigo und andere Getreue bemerkten dieses und berichteten dies Otto.

Daraufhin kehrte Otto nochmals zurück mit den Worten: „Oh verehrte Herrin, mit welchem Dienste vermögen wir Euch diese Tränen zu vergüten?“
Nach wenigen Bewegenden Worten fielen seitens der Königin dann folgende:
„Was frommt es uns, länger zu verweilen? Ob wir gleich widerstreben, es muß geschieden sein, und durch gegenseitige Betrachtung werden wir die Betrübnis nicht mindern, sondern steigern. So gehet nun in Christi Frieden, unser Antlitz werdet Ihr am sterblichen Leibe nicht wieder schauen. Wir haben nichts, wie wir meinen vergessen, sondern alles Eurer Treue anempfohlen, was wir im Herzen trugen. Möget Ihr unserer Seele nur die eine Gunst gewähren; daß Ihr sorgsam dieses Ortes gedenket.“

Otto zog weiter durch andere Stätten des heute wieder thüringischen Landes. Im September 966 begab er sich in Begleitung seines Sohnes Otto III. wieder nach Rom. Seine Mutter sah er nicht lebend wieder.
 
 
   
 

Die heutigen Tags noch fehlenden Gemälde:

„Heinrich I, der Städtegründer“

Am 3. August fiel der Herzog Buchhard von Thüringen im Kampf gegen die Ungarn.
Der Sachsenherzog Heinrich übernahm nun auch die Verwaltung dieser Königsgüter, zu denen auch die fränkischen Reichshöfe Nordhausen, Berga, Wallhausen und Tilleda gehörten.

Schon Heinrichs Vater, Otto der Erlauchte hatte eine Befestigungsanlage auf dem Bergsporn oberhalb der Zorgeaue. Heinrich ließ diese ausbauen und befestigen.
Bereits 915, bei der Geburt von Gerberga (später die erste Königin von Frankreich) der ältesten Tochter des Königspaares, muß diese so komfortabel gewesen sein und durch andere Vorzüge sich ausgezeichnet haben, dass die im Reiche so hoch angesehene Frau Heinrichs, sich dort in die Geburtswehen begab. Auch als Königin brachte sie 920 Ihren Sohn Heinrich dort zur Welt. Später wurde auch Brun, der jüngste Sohn des Herrschers hier geboren. Man kann davon ausgehen, dass im Zuge der Umsetzung von Heinrichs Burgenverordnung von 926 auch Nordhauen weiter ausgebaut und befestigt wurde.

König Heinrich setzte in Worms auf dem Reichstag den Beschluß durch, im gesamten Reich ein Netz von ummauerten Orten und Befestigungen anzulegen; auch alle bereits bestehenden Versammlungsstätten außerhalb der Siedlungen hatten nicht nur Wall und Graben, sondern feste Mauern zu erhalten. Sie wurden dadurch im Vollsinn der Bedeutung in Burgen verwandelt. Seine Begründung hatte dieser Erlaß, dem alle Teilnehmer des Reichstages zustimmten in den schweren Heimsuchungen durch die Heiden in jüngster Zeit. Die betreffenden Plätze sollten mit so starken Befestigungen versehen werden, dass sie auch ernsthafteren Belagerungen standhielten.

Diese Burgenverordnung stellte für Deutschland eine revolutionäre Maßnahme dar, deren Tragweite schon Heinrichs Zeitgenossen erkannten.
Es wurde festgestellt, dass die Burgenpolitik des Königs zunächst die Erneuerung eines altgermanischen Wehrgedankens darstellte. Die besondere Eigenart der Burgen aus Heinrichs Zeit bestand aber darin, dass dies keine Herrenburgen waren, sondern ihr Hauptzweck bestand darin, der Bevölkerung der angrenzenden größeren Gebiete die Möglichkeit zu geben, sich in deren Schutz zu begeben und dort auch für längere Zeit mit Vieh und Habe ausharren zu können.
Heinrichs Burgenverordnung war ursprünglich ein Notprogramm. Dieses Konzept wurde aber zugleich das Grundmuster für die Stadtgründungen und für die Städteentwicklung in Deutschland überhaupt, was die enorme Weitsicht des Urhebers dokumentiert.
Heute wird in der Forschung an der Verbindlichkeit des Burgenbeschlusses Heinrichs für das gesamte Deutsche Reich nichtmehr gezweifelt. Es handelt sich bei diesem Erlaß um eine Maßnahme obersten Ranges der königlichen Reichspolitik.
Der Sachsenkönig beendete die lange Zeit der Einzelunternehmungen in der Befestigung der Orte, seine Burgenordnung besaß allgemeine Gültigkeit. Auf Grund ihrer Einheitlichkeit und generellen Verbindlichkeit im gesamten Reich stellt sie in der Geschichte der Deutschen etwas absolut Einzigartiges dar.

Das Bild zeigt König Heinrich I. auf dem Felsplateau oberhalb der Zorgeaue. Man kann noch Parallelen zur heutigen Landschaft erahnen. Im Hintergrund beugt sich ein Burgenbaumeister überPläne. Heinrichs Blick ist entschlossen. Fast möchte man glauben, dass er sich bereits der Tragweite seines Entschlusses bewußt ist.

Viele Details sind auf den fotografisch noch erhaltenen Abbildungen (schwarz/weiß) nicht auszumachen. Es wird eine Meisterleistung für den Künstler, dieses Bild zu reproduzieren.
 

Der Zerstörer der Stadt Nordhausen, Herzog Heinrich der Löwe“

Im April 1180 bestätigte Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) die Reichsacht und den Verlust der Reichslehen gegen Herzog Heinrich den Löwen wegen dessen Ungehorsames. Als dieser von dem Urteilsspruch erfuhr, griff er sofort zu den Waffen und zerstörte von Braunschweig kommend zunächst die Berwerksanlagen in der Reichsstadt Goslar. Im Mai 1180 rückte er in Thüringen ein und belagerte die Stadt des Königs –Nordhausen. Bis zur Verhängung der Reichsacht hatte Heinrich der Löwe als Vogt und Schutzherr über unsere Stadt gewirtet.
Die Belagerung währte nur kurz. Während einer durch den Herzog initiierten Feuersbrunst in der Stadt, eroberte und zerstörte er die Burg, das sich daneben befindende Damenstift, den Königshof und Nordhausen selbst.

In Folge der Verwüstung wurde der Königshof mit Privatgebäuden besetzt. Die Burg und das Stift wurden sofort wiederaufgebaut, so dass Kaiser Friedrich I. Barbarossa bereits am 28.08.1188 wieder in Nordhausen Hof halten konnte.

Das Andenken an diese Zerstörung blieb den Nordhäuser Bürgern noch lange in lebendiger Erinnerung. Beim Bau des neuen Rathauses 1277 wurde in die Nordwand ein Stein mit (auf Latein) der Inschrift :

Als im Jahre 1200 weniger 18 (falsche Jahresangabe)
das Reich durch den hochseeligen Friedrich regiert wurde,
hat der Braunschweiger Herzog Heinrich,
hart wie das Schwert,
die Stadt Nordhausen
mit Feuer völlig zerstört.“

Auf dem Gemälde ist der Herzog in Rüstung mit Schild und Schwert inmitten von steinernen Ruinen dargestellt. Mehr ist zur Zeit noch nicht zu erkennen. Durch Computerbearbeitung versuchen wir noch mehr Details heraus zu arbeiten.
 


Die Künstler
 

Hans Looschen

Hans Looschen stammt aus einer Familie, in der Kunst stets eine große Rolle spielte.
Sein Vater lebte von 1807 bis 1873 und war seit 1832 in der Berliner Porzelanmanufaktur als Obermaler und Vorsteher des Dekorationsfaches angestellt. Sein Sohn Hermann war erst Assistent des Vaters und übernahm 1874 dessen Nachfolge.

Hans Looschen wurde am 23.06.1859 in Berlin geboren. Er war über 20 Jahre jünger als sein Bruder und verlor seinen Vater als er nur 13 Jahre alt war. Er kam aus diesem Grund nicht in die enge Berührung mit der Porzellanmalerei wie sein Bruder und besuchte statt dessen die Berliner Akademie. Dort erhielt er eine künstlerisch und handwerklich profunde Ausbildung. Seine Lehrer waren Paul Thumann, Otto Knille und Ernst Hildebrand. Studienreisen führten ihn in die großen Kunstzentren Deutschlands, in große Galerien, bedeutende Museen und zu hervorragenden Malern.
Nach Beendigung seiner Ausbildung widmete er sich vornehmlich der Buchillustration. Er schuf Bilder zu Joseph von Eichendorff’s Gedichten, zu Adalbert von Chamisso’s „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“, zu klassischen Balladen, Märchen und Sagen.

Neben diesen Arbeiten unterrichtete er über zehn Jahre an einigen privaten Kunstschulen. Danach lebte er freischaffend. Seine Bilder erregten in den Ausstellungen Aufmerksamkeit durch ihre Farbigkeit. Romantische Motive lagen ihm am meisten und gehörten zu seinen bevorzugten Bildkompositionen. Ein weiterer Aspekt seiner Darstellungen waren Bilder über gesellige Vergnügungen, wie etwa Varietè und Hofball. Doch auch exotische Motive gibt es von seiner Hand: Mit der Darstellung eines altperuanischen Gräberfundes fand er zu seiner Zeit große Anerkennung, weiler dadurch diese Art der Geschichtsvermittlung weiten Kreisen der Bevölkerung erschloß.

1908 wurde er preußischer Professor und leitete  1909 die Große Berliner Kunstausstellung. Diese Präsentation war ein großer Erfolg, zumal er mit Bruno Möhring das Landesausstellungsgelände zu einem hervorragenden Ausstellungsort umgestalten ließ. Hans Looschen erhielt mehrere nationale und internationale Ehrungen, wie die Preußische Große Medaille, einen Preis in Barcelona und mehrere Auszeichnungender Stadt Berlin.

Von seinem Wesen ist bekannt, dass er nicht zu letzt durch seinen anziehenden Humor und seinen ironisch gefärbten Witz zu den beliebtesten Berliner Künstlern gehörte. Seit 1913 gehörte er der Berliner Akademie der Künste an. Er war Mitglied des Verbandes Deutscher Illustratoren, der Vereinigung Berliner Künstler, der Luitpold Gruppe in München und war Mitglied der Landeskunstkommission. 1922 wurde er in den Senat der Berliner Akademie der Künstler berufen. Er verstarb am 11.02.1923 in Berlin.

Die Gemälde für die Stadt Nordhausen nehmen im Schaffen Hans Looschens eine besondere Stellung ein. Es ist der einzige Zyklus von historischen Motiven in allen seinen Werken.

 

Ludwig Mucke

Die Gemälde neu erschaffen hat der in Hamburg lebende Kunstmaler Ludwig Mucke. Der Mitfünfziger beschäftigt sich hauptsächlich damit, Gemälde mit historischem Inhalt nachzuempfinden. Gerade diese Genre der Malerei erfordert ein hohes Maß an historischem Hintergrundwissen und zwar jeweils über die dargestellte Epoche, als auch über die Zeit des Originalmalers.
Ihm ist die Neuschöpfung des Bildes von Hans Looschen zu verdanken. Mit relativ dürftigen Vorlagen und in völliger Unkenntnis der Farben wagte er sich an dieses Experiment.
Über die Farbigkeit der Bilder Hans Looschens, die sein immer wieder gerühmter Vorzug gewesen sein soll, kann so gut wie nichts ausgesagt werden. Bis heute ist uns kein farbiges Foto seiner Werke, insbesondere dieser Trilogie, bekannt. Auch ändert sich die Farbgebung im Laufe des Schaffens eines Malers, oder ist dem Dargestellten angepasst.
Um so höher ist das Wagnis einzuschätzen, das Ludwig Mucke eingegangen ist. Hier hat der schöpferische Künstler seine Kreativität zu Gunsten eines anderen Werkes zurückstellen müssen. Das ist ein Opfer, das nicht viele Kunstmaler zu erbringen bereit sind. Dadurch hat sich Herr Mucke große Hochachtung erworben und Nordhausen um eine Sehenswürdigkeit reicher gemacht.
 
 

Epilog
 

Wir konnten den Künstler ein weiteres Mal dazu bewegen, Looschens Pinselstrich und Farbgebung nachzuempfinden, damit die Trilogie vervollständigt werden kann.
Für die fehlenden Bilder sind die Vorlagen noch schlechter, als für das Mittelgemälde.
Bitte seien Sie großzügig und helfen Sie uns, das alte Nordhausen wieder aufleben zu lassen.

Ich las dieser Tage in der Zeitung den Ausspruch eines unserer Bürger:
„Was weg ist, ist weg, das kommt nicht wieder.“

Wie Sie sehen stimmt das nicht! Vieles kann man herausfinden. Vieles liegt im Verborgenen und ist es wert, ins Licht gehoben zu werden.
Sehen Sie sich alte Postkarten an, oder die Bücher über das alte Nordhausen.
War das nicht schön? Wahrlich eine Stadt mit angenehmer Ausstrahlung.
Eine Stadt, in der man sich wohlfühlen konnte. Gewiss – alte Straßenzeilen lassen sich nicht wiederherstellen, aber kleinere Stücke, Treppen, Brunnen ...Beachten Sie nur die Initiative des Lyons-Clubs zur Wiederherstellung des Seepferdchenbrunnens.

Der Mensch hat immer eine Sehnsucht nach einer angenehmen Heimstatt. Das es in letzter Zeit viele Initiativen in diese Richtung gibt, ist auf jeden Fall begrüßenswert.

Denken Sie daran, wie Mathilde ihrem Sohn Otto I. Ihr Heimstatt anempfohlen hat.

Sind wir das nicht auch unseren Nachfahren schuldig?

Mit allen lieben Wünschen für Sie, Ihre Familie und Freunde
 

MEDIUM AEVUM VITALE
Verein für lebendiges Mittelalter e. V.